Solomama? Warum nicht!
- flinks
- 15. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Teil 3:
Du willst ein Kind – ganz allein?! Bist du denn wahnsinnig?
„Ich glaube, ich mach’s jetzt wirklich.“
So hat sie’s gesagt. Ganz ruhig. Mit diesem entschlossenen Unterton, den sie sonst nur hat, wenn sie Dinge wirklich ernst meint.
Wir saßen im Café, draußen, ein schöner Nachmittag mitten in der City. Ich hab gerade noch über irgendein Problem mit meinem Laptop geschimpft, und dann droppt sie das:
„Ich will ein Kind. Und ich will nicht mehr warten, bis da noch irgendein Kerl auftaucht, der sich vielleicht mal entscheiden kann.“
Ich hab sie kurz angeschaut, dann einfach gefragt:
„Wie meinst du das – ein Kind… allein?“
Und sie hat geantwortet:
„Ja. Allein, wenn’s sein muss. Ganz ehrlich: Ich hab Beziehungen gehabt, die nie funktioniert haben. Männer, die nicht wussten, was sie wollten – und wenn sie’s dann wussten, war es: kein Kind. Oder nicht jetzt. Und dann ist plötzlich wieder ein Jahr vorbei. Oder zwei.“
Sie hat sich umgeschaut, als müsste sie sicherstellen, dass niemand zuhört. Und dann sagte sie:
„Ich bin müde vom Warten. Ich will nicht 42 sein und sagen: Hätte ich es mal früher gemacht… Ich will lieber sagen: Ich hab’s versucht.“
Und weißt du was? Ich saß da – und konnte ihr nicht widersprechen.
Weil ich weiß, dass sie das nicht leichtfertig sagt.
Dass sie ihre Listen macht. Dass sie sich informiert. Dass sie Verantwortung übernimmt.
Aber ich hab sie trotzdem gefragt:
„Und wer hilft dir dann? Wenn das Baby da ist – wer ist dann da?“
Und sie hat gelacht.
Weißt du, ich hab ne tolle Familie, die mich unterstützen würde und hier viele Freunde die auch helden würden.
Und ich meinte:„Naja, es gibt immer Leute, die heute sagen: Klar, ich unterstütz dich! Aber die haben morgen dann plötzlich einen Brunchtermin oder Migräne, wenn du sie um brauchst...“
Das Gespräch ging noch weiter. Über Kliniken, Spender, Hormone, Kinderwunschzentren.
Aber auch über Hoffnung. Und darüber, wie stark ein Wunsch sein kann – wenn man ihn lange genug unterdrückt hat.
Und über Mut.
Diesen besonderen Mut, sich für einen Weg zu entscheiden, den viele immer noch schief anschauen.
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